Dienstag, 11. Dezember 2012

Einfach Mitleid schenken. Viel Mitleid!

Nur mehr 13 Tage bis Weihnachten und viele Lebensabschnittspartner, ...
Freunde und Feinde von tapferen Kriegern fragen sich, was man einem Triathleten am besten zu Weihnachten schenkt.

Was schenkt man einem Krieger, der schon alles hat?

Ein neues Schlachtross wäre zwar messerscharf, ist aber zu teuer.

Ein Startplatz für eine Ironman-Schlacht 2013 ist nur geringfügig günstiger.

Funktionswäsche für den nächsten Kriegszug ist zwar etwas billiger, aber man müsste dem Krieger auch einen neuen Schrank oder am besten eine Lagerhalle dazu kaufen.

Sämtliche Trainingsbücher über das richtige Verhalten im Ernstfall hat der Krieger ohnehin längst schon in doppelter Ausführung.

Lustige Bücher zum Thema Triathlon hat man ihm auch schon alle geschenkt, und das Buch des Weißen Kenianers ist leider noch nicht fertig (Bitte gleich notieren für Weihnachten 2013!).

Und so steht man ratlos im Stammestempel. Ertappt sich selbst beim verbotenen Surfen auf Sportzubehör-Internetseiten. Sitzt nächtelang im Schaukelstuhl und versucht aus Carbonfasern einen messerscharfen Neoprenanzug zu stricken ...

Dabei ist es doch so einfach! Schenkt dem Krieger eurer Wahl doch das, was er am dringendsten braucht: Mitleid! Eine große Portion davon.

Leiht ihm euer Ohr und hört euch - so interessiert und gefesselt wie möglich wirkend - zum 100. Mal die gleiche Geschichte an. Die Geschichte von der einen unglaublichen Schlacht, wo ihm endlich einmal alles aufgegangen ist.

Und die unzähligen Geschichten von den unzähligen Schlachten, bei denen er "aufgegangen" ist wie ein Germteig. Schlachten von denen er - zumindest seelisch - schwer verwundet heimgekehrt ist. Schlachten die er eigentlich gewonnen hätte, wenn nicht dies und das und jenes passiert wäre. Wenn nicht wieder einmal die ganze Welt gegen ihn gewesen wäre.

Überhäuft ihn mit eurem Mitleid, wenn er von seinen Verletzungen, Blessuren und Wehwehchen erzählt. Vor allem der Krieger über 30 ist körperlich ein Wrack, das schon längst auf den Schrottplatz gehören würde, aber man hängt halt doch an dem Alten, und außerdem hat man sich schon so an ihn gewöhnt.

Und unterstützt ihn bei seinen Träumerein. Bei Träumerein von der Mutter aller Schlachten auf einer sonnigen Vulkan-Insel im Land der Tri-Träume. Sprecht ihm Mut zu und macht ihm falsche Hoffnung, auch wenn ihr genau wisst, dass er die Insel in diesem Leben nur mehr als Tourist im Rollstuhl sehen wird.

Schenkt ihm Toleranz für seine tagtäglichen Macken. Für die täglichen Jammereien vor und nach dem Training. Für seine schwachsinnigen Einfälle, wie man aus einem Familienurlaub locker ein Trainingslager machen kann. Glaubt ihm wider besseres Wissens, wenn er euch immer wieder eine brutale Schlacht als gemeinsamen, romantischen Ausflug zu einem schönen See anpreist.

Es ist soooooo einfach einen Triathleten glücklich zu machen. Ein offenes Ohr und unendlich viel Mitleid. Aber macht euch auf eine Dreifach-Ironman gefasst, denn ein richtiger Krieger - vor allem einer über 30 - kann locker 8 Stunden am Stück durchjammern, und Zuneigung und Mitleid braucht er dringenden als eine Labestation bei 40 Grad im Schatten.

Und hier noch ein Geschenkstipp für Leute ohne Mitleid!

TRIAGUIDE "Best of 2012"-DVD

Hakuna Adventa!




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